Heimkehr

 

Es war ein ruhiger und friedlicher Tag in Cor Dhai, an dem niemand etwas Böses ahnte. Doch sollten einige Umstände dafür sorgen, dass es nicht so ruhig bleiben würde.
Arkan entspannte sich wie an den meisten Tagen in seinem Audienzzimmer mit einem Krug Hügelbier. Plötzlich sprang die Tür ohne Vorwarnung auf und der Wächter fiel in das Zimmer, regelrecht verschreckt lag er vor der schwarz gekleideten Gestalt, die drohend vor ihm stand.
„Wache stehen bedeutet, dass man auf seine Umgebung achtet. Träumen kann man in der Freizeit, - im Dienst hat das nichts zu suchen. Und welcher Nichtsnutz kommandiert eigentlich diese Versager in der letzten Zeit? Lässt sich derart einfach überrumpeln, da wäre ja ein Kleinkind ein besserer Gegner gewesen.“
Die Gestalt schrie sich immer weiter in Rage, während Arkan sie in Ruhe betrachtete, da das Aggressionspotential sich darin erschöpfte, den Wächter niederzumachen. Irgendwie kam ihm der Mann bekannt vor, aber diese zweifache Narbe auf der Wange störte das Bild doch erheblich. Dann jedoch ließen ihn die letzten Worte der Tirade aufhorchen:
„Und seit wann macht man keine Meldung mehr, wenn ein kommandierender Offizier vor einem steht? Steh’ auf, Kerl, und geh’ mir aus den Augen. In drei Stunden tritt die Truppe zur Inspektion an. Ausführung!“
Die Gestalt drehte sich leicht, ein Lächeln flog über seine Züge.
„Ach ja, schön dich zu sehen, Vater. Ich bin von der Rauferei in der Oberwelt zurück...“

* * *

Kurz nachdem Feach die Truppe fluchend an ihre jeweiligen Strafarbeiten geschickt hatte, saßen er und Arkan gemütlich vor dem Kamin zusammen, um Neuigkeiten auszutauschen.
„Nein, besonders aufregend war es nicht,“ beendete Feach seinen Bericht über seine Aktivitäten.
„Die Sterblichen halten immer noch nicht viel aus, keine wirklichen Gegner. Aber ich habe gehört, mein kleiner Bruder hat seine Pläne aufgegeben Soldat zu spielen und möchte jetzt Gelehrter werden. Ich denke mal, es ist besser so. Falls er doch noch einmal den Weg des Schwertes wählen sollte, kann er gerne die Grundausbildung machen, wie andere auch. Wird ihm gut tun. Aber ich hörte, die Druidin, die er auserkoren hat, stellte ihm eine Aufgabe, die er vorher lösen sollte. Wenn es ihm immer noch ernst damit sein sollte, soll er mich mal aufsuchen, ich hätte da eine Handvoll Lösungen für ihn, aus denen er sich die für ihn passende raussuchen kann. War ja nicht wirklich schwierig, die Lösung zu finden, wenn auch ihre Antwort nicht die meine sein dürfte. Zumindest würde mich das wundern...“
Das Lächeln um Feachs Lippen wurde breiter, wobei Arkan wieder einmal feststellte, dass diese Narbe das altbekannte Lächeln in etwas anderes, neues verwandelte. Feach hatte sich verändert während seiner Zeit an der Oberwelt. Wie stark diese Veränderung war, und ob sie ihm gefiel, würde sich noch zeigen. Zumindest sorgte Feach wieder einmal für Abwechslung.

 

The End (is just the beginning...)

 

 

Heimkehr
Feach MacLlyr e'dhélcu
Bernd „Camo“ Meyer

 

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Stand:30.09.2010