Fiacha-Story, Teil 1
"Fiacha, wo bist du ?"
Kichernd drückte sich das Mädchen tiefer ins Blätterwerk, um nicht entdeckt zu werden.
"Fiacha," rief die Stimme wieder, "Ich werde dich schon finden."
Mühsam konnte das Mädchen ein Lachen unterdrücken. Es spitzte die Lippen und pfiff eine Melodie. Es war die Melodie eines Mondvogels, und Fiacha hatte lange geübt, um diesen kleinen, außergewöhnlichen Vogel nachahmen zu können.
Der Junge, der sie gerufen hatte, hob nun den Kopf und schaute nach oben. Er betrachtete aufmerksam die Bäume um ihn herum, und wieder mußte Fiacha kichern. Langsam näherte Dawwyd sich dem Baum, auf dem sie saß, und das Mädchen versuchte, so flach wie möglich zu atmen. Sie kannte Dawwyds geübtes Gehör, und sie wußte, daß er erkannt hatte, wer den Mondvogelgesang von sich gegeben hatte. Mondvögel singen nämlich nur nachts, und es war später Nachmittag.
"Fiacha", sagte Dawwyd laut. "Gleich habe ich dich." Und er grinste bei diesen Worten.
Das Mädchen wartete geduldig, bis Dawwyd genau unter ihr stand und ließ sich schließlich blitzschnell vom Baum fallen, wobei sie den Jungen mit umwarf.
"Ich hab' dich!" rief Fiacha übermütig.
Lachend wälzten sich die beiden auf dem weichen Waldboden. Dawwyd begann Fiacha zu kitzeln, bis sie endlich außer Atem um Gnade bat.
Erschöpft und nach Atem ringend blieben die beiden liegen und schauten schweigend zu den Baumkronen hinauf.
Fiacha wandte ihren Kopf und betrachtete Dawwyds leicht gerötetes Gesicht neben sich. Er hatte die Augen geschlossen und ein Lächeln umspielte seine Lippen. Sie studierte seine Gesichtszüge, die ihr so vertraut und lieb waren. Und plötzlich überkam sie ein Gefühl von Zärtlichkeit und Wärme, das sie so bisher nicht gekannt hatte.
Dawwyd und Fiacha waren seit ihrer Kindheit Spielkameraden, und sie hatten jede freie Minute miteinander verbracht. Seit Dawwyd jedoch in der Lehre bei Meister Cwyddor war, hatten sie nicht mehr oft die Gelegenheit gehabt, sich zu treffen. Fiacha hatte ihn sehr vermisst und war nun überglücklich ihn wieder bei sich zu haben. Dawwyd war in der Zwischenzeit ziemlich gewachsen und mittlerweile war auch kaum zu übersehen, daß er auf der Schwelle zum Erwachsensein stand. Fasziniert betrachtete Fiacha die ersten Bartstoppeln auf seinem Gesicht.
Dawwyd drehte den Kopf und sah Fiacha direkt in die Augen. Das Lächeln war nun verschwunden und in seinen Augen las Fiacha Unsicherheit. Sie runzelte die Stirn.
"Alles in Ordnung mit dir ?" fragte sie leise.
Schnell stand Dawwyd auf, räusperte sich und klopfte sich die welken Blätter vom Wams.
"Aber sicher doch!" antwortete er, ohne sie dabei anzusehen.
Das, was sie soeben noch empfunden hatte, wich einem neuen Gefühl, - einem Gefühl, das sie nicht beschreiben konnte, eine Mischung aus Bedauern und Angst.
Dawwyd reichte ihr die Hand, um ihr beim Aufstehen zu helfen.
"Wollen wir gehen?" fragte er.
Fiacha nickte zur Antwort und nahm seine Hand.
Als sie sich gegenüberstanden, spürte Fiacha deutlich seine Verlegenheit. Wo, dachte sie, war die Vertrautheit hin? Was war geschehen?
Schweigend gingen sie nach Hause.
Abends, im Kreise der Familie, saß Fiacha vor dem Kamin und schaute nachdenklich ins Feuer. Was war geschehen? fragte sie sich. Wieso war sie mit einem Mal so traurig ? Wieso hatte sie plötzlich dieses Gefühl von Verlust ?
Und sie seufzte.
Großmutter Masha hörte das Seufzen ihrer Enkelin und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
"Was ist los, mein Kind ?" fragte sie. "Hast du Sorgen?"
Fiacha schaute zu ihrer Großmutter auf. Auf dem zerfurchten Gesicht lag ein zärtliches Lächeln, und die trüben Augen leuchteten im Feuerschein noch wärmer als sonst.
Spontan sprang Fiacha auf und umarmte ihre Großmutter. Von der Heftigkeit etwas überrumpelt, erwiderte Großmutter Masha die Umarmung.
"Shhhh," machte sie beruhigend. "Was ist denn los, mein Kind ?"
Fiacha löste die Umarmung und zuckte mit den Schultern.
"Ach, Großmutter," seufzte sie. "Ich weiß es nicht. Ich fühle mich so, - so traurig."
"Aber warum denn, Kind ? Was ist passiert ?"
"Nichts ist passiert," antwortete Fiacha. "Es ist nur..." Ärger überkam sie plötzlich, weil sie ihr Gefühl nicht in Worte fassen konnte, und etwas heftig sagte sie: "Ach, ich weiß nicht. Es ist wegen Dawwyd."
"Habt ihr euch gestritten ?" fragte Großmutter Masha vorsichtig.
"Nein," Fiacha schüttelte den Kopf. "Nein, wir haben uns nicht gestritten. Es ist nur...es ist...Er ist so anders heute gewesen."
"Aha !" machte die Großmutter nur, und ein verständnisvolles Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.
"Setz dich, Kind !" bedeutete sie Fiacha, "Ich werde versuchen, es dir zu erklären."
Fiacha tat wie ihre Großmutter sagte. Die alte Frau nahm die Hand ihrer Enkelin und sah sie bedeutungsvoll an.
"Fiacha," begann sie, "du bist inzwischen kein kleines Mädchen mehr, nicht wahr?" Und als Fiacha nickte, fuhr sie fort: "Siehst du, und Dawwyd ist schon lange kein kleiner Junge mehr. Du und Dawwyd, ihr werdet bald erwachsen sein. Und mit dem Erwachsenwerden lernt ihr neue Gefühle kennen, Gefühle, die schön sein können, manchmal aber auch traurig machen. Das gehört zum Erwachsenwerden dazu." Sie machte eine kleine Pause. "Von nun an wirst du Dawwyd nicht mehr sehen wie du es bis jetzt getan hast. Du wirst anfangen ihn durch die Augen einer jungen Frau zu sehen. Vielleicht wirst du ihn sogar lieben," neckte sie ihre Enkelin.
"Aber ich liebe Dawwyd," beteuerte Fiacha.
"Natürlich tust du das," sagte Großmutter Masha beruhigend. "Aber bisher hast du ihn geliebt, weil er dein Freund und dein Spielkamerad war. Jetzt aber könnte er mehr werden als nur das." Und wieder machte sie eine Pause.
"Dieses Gefühl der Traurigkeit ist ganz normal, Kind. Das haben wir alle durchgemacht. Deine Kindheit ist bald vorbei, und das macht traurig." Sie schmunzelte. "Aber mir bereitet es eine große Freude."
"Wieso bereitet es dir Freude, wenn ich mich nicht wohl fühle," fragte Fiacha erschrocken.
Die alte Frau lachte.
"Es bereitet mir Freude zu sehen, wie du zu einer jungen Frau heranwächst. Für mich und deine Eltern bedeutet das, daß wir es geschafft haben, dich zu einem neuen Lebensabschnitt zu führen. Du hast die Kindheit gut überstanden, bist gesund und hast nunmehr die Kraft, jetzt bald dein eigenes Leben zu führen. Die Aufgabe der Eltern ist bald abgeschlossen. Von nun an stehen sie dir als Berater und Freunde zur Seite und nicht mehr als nur Mutter und Vater." Großmutter Masha neigte den Kopf ein wenig und schien zu überlegen. "Es ist wie mit den Tieren im Wald: Wenn sie erwachsen werden, brauchen sie ihre Eltern nicht mehr um weiter zu leben. Entweder sie verlassen das Heim, - oder die Eltern jagen ihre Kinder fort."
"Werdet ihr mich auch fortjagen?" fragte Fiacha erschrocken.
Und wieder lachte die Alte.
"Nein, natürlich nicht ! Obwohl, wenn du dich als Nesthocker entpuppen solltest, könnte es sein, daß wir uns überlegen müßten, wie wir dich los werden."
Und Fiacha stimmte in ihr Gelächter ein, denn sie hatte den Scherz jetzt verstanden. Das war es also: Sie wurde erwachsen. Daß sie sich körperlich veränderte, war ihr schon lange aufgefallen, und ihre Mutter hatte ihr alles darüber erklärt. Diese körperliche Veränderung hatte sie hingenommen, denn es gehörte schließlich zur Natur.
Daß aber auch gefühlsmäßig sich etwas ändern würde, war ihr bis heute nicht bewußt gewesen.
"Allerdings", fuhr Großmutter Masha schließlich fort, "gibt es da noch eine Sache, die für dich neu sein wird."
Fiacha hörte aufmerksam zu.
"Mit dem Erwachsenwerden werden auch Fähigkeiten wach, auf die du vorbereitet sein solltest."
"Die Magie ?" fragte Fiacha hoffnungsvoll.
"Ja, die Magie !" bestätigte die alte Frau. "Und mit der Magie trägst du in Zukunft eine große Verantwortung."
Fiacha nickte. "Ich weiß, Großmutter." Sie war mit der Magie um sich herum aufgewachsen, hatte sie beinahe tagtäglich vor Augen. Sie hatte beobachtet, wie die Erwachsenen Dinge älter oder auch jünger werden ließen. Wenn Fiacha für ihre Mutter Blumen gepflückt hatte, und diese nach einer Weile verwelkt waren, wandte ihre Mutter manchmal die Magie an, um die Blumen wieder schön und kräftig aussehen zu lassen. Somit konnte ein Blumenstrauß manchmal über lange Zeit hinweg schön aussehen.
Ihre Eltern wandten die Magie nicht oft an, nur wenn sie es für absolut notwendig hielten. Großmutter Masha hatte sie nur einmal die Magie anwenden gesehen, und zwar als Fiacha einmal sehr krank war, und der Heiler nicht rechtzeitig zu ihnen kommen konnte. Da hatte Großmutter die Zeit innerhalb ihres Hauses so sehr verlangsamt, daß sie beinahe stillstand. Als der Heiler endlich erschienen war, lief die Zeit wieder normal weiter. Fiacha hatte davon nichts gespürt, ihre Eltern jedoch klagten daraufhin über Kopfschmerzen und leichte Übelkeit. Was ein Glück, daß der Heiler da gewesen war !
Und nun eröffnete ihre Großmutter ihr, daß sie, Fiacha, bald auch solche Fähigkeiten haben würde. Und sie war sehr aufgeregt darüber.
"Doch wann werde ich wissen, ob ich die Magie habe ?" fragte Fiacha die alte Frau.
Großmutter Masha lächelte geheimnisvoll und antwortete: "Du wirst es wissen, wenn die Zeit da ist !"
Du wirst es wissen, wenn die Zeit da ist.
Diese Antwort stellte Fiacha natürlich nicht zufrieden, aber wederihre Großmutter, noch ihre Eltern waren bereit ihre vielen Fragen zu beantworten. So hartnäckig sie auch war, die einzige Antwort, die sie diesbezüglich bekam war: "Du wirst es schon merken, Kind. Denn das ist eine ganz persönliche Erfahrung, die du machen wirst. Keiner kann dir sagen, wie du es merkst."
In den darauffolgenden Tagen, achtete Fiacha vermerkt darauf, ob etwas ungewöhnliches passierte, - aber nichts passierte.
Eines Abends klopfte es an der Tür. Finn, Fiachas Vater, runzelte die Stirn, als er fragte: "Wer kann das zu später Stunde noch sein ?"
Neugierig wie sie war, war Fiacha schon längst an der Tür, um sie zu öffnen.
Doch sie erschrak zutiefst, denn sie kannte die Gestalt, die dort stand, nicht. Es war niemand aus ihrem Dorf, und sie trat zwei Schritte zurück.
"Einen guten Abend wünsche ich," sagte die Gestalt und warf die Kapuze seines Umhangs zurück, um sein Gesicht zu zeigen.
Es war ein freundliches Gesicht, das zutage kam. Kleine Fältchen zeugten von einer Person, die gerne lachte. Der Mann hatte tiefblaue Augen und einen struppigen Bart. Er trug einen dunklen Umhang, in den seltsame Zeichen eingearbeitet waren. Seine Stiefel waren aus weichem Ziegenleder und sahen sehr teuer aus.
Finn trat auf den Mann zu.
"Auch Euch einen guten Abend, Herr," sagte er. "Wie kann ich Euch zu Diensten sein?"
Der Mann lächelte gewinnend und verneigte sich leicht.
"Mein Name ist Arkan e'thelcu, und ich bin auf dem Weg nach Cor Caen." Er räusperte sich, sichtlich verlegen. "Ich war in Gedanken und bin von der Nacht überrascht worden. Und ich wollte Euch fragen, ob Ihr ein Plätzchen an Eurem Feuer erübrigen könnt, an dem ich mich wärmen kann."
Die ganze Familie war jetzt auf den Beinen, - sogar Großmutter Masha.
Finn stand sprachlos vor dem Mann, und so übernahm Fiachas Mutter, Chianna, das Reden.
Sie machte einen tiefen Knicks und sagte: "Aber selbstverständlich, Herr Prinz, aber selbstverständlich. Tretet ein, bitte." Sie stieß ihren Mann, der immer noch wie angewurzelt dastand, sanft zur Seite, um Platz für Arkan e'thelcu zu machen. Dieser nahm sein Bündel und trat ein.
Mit einem Mal herrschte reges Treiben im Haus. Chianna führte Arkan ans Feuer und ließ sich von ihm den Umhang geben. Finn, nun nicht mehr erstarrt, brachte einen bequemen Stuhl, so daß Arkan sich setzen konnte. Masha ging so schnell sie konnte in die Küche, um ein Essen aufzuwärmen und Wein zu holen.
"Entschuldigt bitte, Herr," stammelte Finn, "entschuldigt bitte mein Verhalten vorhin." Und er verbeugte sich tief. "Ich war... ich war erstaunt...erstaunt, daß eine so hochgestellte Persönlichkeit die Gnade hat, mein bescheidenes Heim aufzusuchen..."
Arkan lachte. "Laßt gut sein, guter Mann! Ich bin es, der sich bei Euch entschuldigen muß, daß ich Euch und Eure Familie zu so später Stunde noch störe."
"Aber nein, nicht doch, Herr!" beteuerten Finn, Chianna und Masha wie aus einem Mund.
"Es ist uns eine Ehre," fügte Chianna hinzu und machte nochmals einen tiefen Knicks.
Masha reichte Arkan das Essen und den Wein.
"Es ist sehr bescheidenes Essen, mein Prinz," sagte sie verlegen. "Und Ihr seid sicherlich auch besseren Wein gewohnt."
Doch Arkan biß herzhaft in den Lammbraten und erwiderte kauend: "Aber gute Frau, es ist hervorragend ! Das Beste, was ich seit langem hatte!" Und wie um es nochmal zu bestätigen, biß er wieder in den Braten.
Endlich begannen die Erwachsenen sich zu beruhigen und jeder nahm wieder seinen Platz ein. Neugierig beobachteten sie den Prinzen beim Essen.
Fiacha stand immer noch an der Türe und starrte Arkan an. Das soll der Hügelprinz sein? Sie wußte nicht warum, aber sie hatte ihn sich immer anders vorgestellt. Größer und, - und erhabener! So wie er dort saß, genüßlich den Braten kauend und den Wein schlürfend, hätte man ihn, abgesehen von der teuren Kleidung, für einen ganz normalen Mann halten können. Und jetzt begann er auch noch ganz normal mit Finn, Chianna und Masha zu plaudern. Sie sprachen über das Wetter, die Ernte, das vergangene Samhain-Fest, - sie sprachen über alltägliche Dinge. Nichts schien Arkan von einem einfachen Mann zu unterscheiden, - abgesehen von der Kleidung und dem Ring, den er an der rechten Hand trug.
Fiacha ging langsam und vorsichtig näher. Ihre Großmutter wurde auf sie aufmerksam und winkte sie zu sich.
"Darf ich Euch, Herr Prinz, meine Enkelin Fiacha vorstellen ?" fragte sie Arkan.
"Aber bitte, gute Frau, nennt mich nur Arkan," sagte er grinsend. Sein Blick fiel auf Fiacha.
"So, so", sagte er freundlich, "Fiacha heißt du. Ein hübsches Kind bist du," und er schnalzte mit der Zunge. "Aus dir wird einmal eine Schönheit werden, da bin ich sicher."
Schüchtern hob Fiacha den Blick, um ihn direkt anzusehen. Ihre Blicke begegneten sich, und Fiacha sah das schelmische Blitzen in seinen Augen. Durch seinen Blick ermuntert, sprach sie ihn an: "Das meint Ihr doch nicht wirklich, nicht wahr ?"
"Aber Fiacha !" rief Chianna erschrocken aus. "So redet man doch nicht..."
Arkan jedoch winkte ab.
"Nein, nein, ist schon gut, Frau Chianna! Sie ist nicht unhöflich," und sein Blick ruhte amüsiert auf Fiacha, "nur ehrlich ! Das schätze ich ! Doch, doch, Mädchen, das habe ich so gemeint. Es wird bestimmt nicht mehr lange dauern, dann wirst du die Herzen der jungen Männer mit einem Feuer erfüllen, dem sie nicht entgehen können." Und mit einem Augenzwinkern fügte er schelmisch hinzu: "Und nicht nur die Herzen !"
Arkan lachte herzhaft über diesen Witz, während Fiachas Familie verlegen grinste. Fiacha selbst fühlte sich auf den Arm genommen und schaute Arkan böse an.
Als dieser den Blick wahrnahm, verstummte sein Lachen und beruhigend sagte er: "Entschuldige. Ich wollte dich nicht verspotten. Komm, setz dich neben mich. Ich möchte mich mit dir unterhalten."
Widerwillig nahm Fiacha neben ihm Platz. Arkan war ihr nicht unsympathisch, aber sie mochte es nicht, wenn man über sie Witze machte, die sie nicht einmal verstand.
Arkans Stimme wurde sanft, als er ihr Fragen stellte, die sie höflich beantwortete, und Fiacha begann sich in seiner Gegenwart zu entspannen.
"'Fiacha'", so bemerkte er, "bedeutet Jägerin. Ist es das, was du einmal werden möchtest ?"
Fiacha nickte.
Und Arkan plauderte über eigene Jagderlebnisse, manche derart peinlich, daß Fiacha herzhaft lachen mußte. Der Prinz wußte so viele lustige Geschichten zu erzählen, und es dauerte nicht lange, da vergaß Fiacha, daß sie ihm eigentlich böse gewesen war.
Der Abend wurde noch sehr vergnüglich, und erst als Masha ihm bedauernd mitteilen mußte, daß der Weinvorrat nahezu erschöpft war, stand Arkan auf und streckte sich.
"Herr," sagte Chianna, "ich habe einen Schlafplatz für Euch vorbereitet. Wenn Ihr die Güte habt...."
"Moment, Frau Chianna," unterbrach Arkan sie. "Ich schulde Euch noch etwas. Ich bin untröstlich darüber, daß ich Euch den Wein weggetrunken habe..."
"Nun ja," schnaubte Finn, "es ist ja noch was da."
"Oh, macht Euch deswegen keine Sorgen, Herr," widersprach Chianna schnell. "Wir trinken nicht so viel Wein, Herr, und wir können..."
"Nein, nein," sagte Arkan, "Ich bestehe darauf, daß Ihr für Eure Mühen und Kosten entlohnt werdet."
Er griff in einen kleinen Beutel, der an seinem Gürtel hing und zog drei verschiedene Edelsteine heraus. Diese übergab er Chianna, welche die Steine bewundernd betrachtete.
"Die sind wirklich wunderschön, Herr....ähem, Arkan!" sagte sie leise. Langsam nahm sie jeden einzelnen und betrachtete sie gegen das Feuer. Der Rest der Familie scharrte sich um sie herum, um ebenfalls einen Blick auf die Steine werfen zu können.
"Es sind ranabarische Edelsteine," erklärte Arkan, mühsam ein Gähnen unterdrückend.
"Von der Oberwelt ?" fragte Finn erfürchtig.
Arkan nickte müde. "Ja, und daher hier sehr wertvoll, schätze ich."
Dieses mal konnte er ein Gähnen nicht unterdrücken.
Großmutter Masha beeilte sich, Arkan seinen Schlafplatz zu zeigen, und es dauerte nicht lange, bis das kleine Haus von einem lauten Schnarchen erfüllt war.
Chianna verstaute die Edelsteine an einem geheimen Platz, und die Erwachsenen begaben sich schließlich ebenfalls zur Ruhe.
Fiacha jedoch konnte nicht einschlafen. Erstens schnarchte Arkan wie ein Bär, und zweitens fanden ihre Gedanken keine Ruhe.
'Die Oberwelt', dachte sie. Sie hatte davon gehört, daß einige wenige ihres Volkes sich hier und da mal auf die Oberwelt begaben, ganz besonders zu den Feiertagen, es aber als Geschichten abgetan. Aus ihrem kleinen Dorf hatte das noch keiner getan. Jedenfalls niemand, den sie kannte.
Arkan dagegen schien diese andere Welt gut zu kennen und häufig auf ihr zu wandeln. Das konnte man aus seinen Geschichten entnehmen. Und es klang aufregend und hatte sie neugierig gemacht. Fiacha beschloß, ihn am nächsten Morgen danach zu fragen.
Doch als sie am nächsten Morgen aufwachte, war Arkan schon weg.
Als Fiacha mit Dawwyd darüber sprach, erntete sie jedoch nur Unverständis für ihr Interesse an der Oberwelt.
"Was willst du denn dort?" fragte Dawwyd.
Sie hatten sich am Dorfsee getroffen und schlenderten nun über eine Waldlichtung. Fiacha trug ihren Jagdbogen bei sich, denn Frau Nemhed hatte sie gebeten, etwas für sie zu jagen, das sie abends zubereiten wollte.
Fiacha war, wie ihr Name schon andeutete, eine geborene Jägerin. Schon von Kindesbeinen an hatte Finn ihr das Jagen beigebracht und dabei festgestellt, daß seine Tochter eine besondere Begabung dafür zu haben schien. Schon sehr früh entwickelte Fiacha eine eigene Schleichtechnik, lernte von sich aus Tierlaute nachzuahmen und manchmal schien es sogar, daß die Tiere freiwillig auf sie zugingen. Tiere jeglicher Art mochten sie, - und Fiacha mochte die Tiere. Deshalb fiel es ihr auch nicht leicht, die Tiere zu erlegen. Jedesmal, wenn sie ein Tier töten mußte, bat sie das Tier hinterher um Verzeihung und betete, daß Moch sich dem Tier annähme.
Nachdem er ihr die Grundkenntnisse nahegelegt hatte, hatte Finn sie an Meister Feandor weitergereicht, der Fiachas Fähigkeiten intensiv schulte. Seitdem war sie die Jägerin der Dorfgemeinschaft, nachdem Feandor abgedankt hatte, um sich Mochs Obhut anzuvertrauen.
Sie war durch diese Tätigkeit nicht sehr beschäftigt, denn es wurde nur in seltenen Fällen Wildbraten zum Essen gereicht.
"Was willst du denn in der Oberwelt ?" fragte Dawwyd noch einmal gereizt. "Ich glaube nicht, daß es dort etwas gibt, was es hier bei uns nicht gibt."
Fiacha war enttäuscht über Dawwyds Reaktion. Sie hatte gehofft, er würde genauso interessiert und abenteuerlustig sein wie sie, - aber zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie sich in ihrem Freund getäuscht. Erst jetzt fiel ihr auf, wie bodenständig Dawwyd war, - eigentlich schon immer gewesen war. Er ging selten Risiken ein; Streiche waren stets von Fiacha ausgeheckt worden, Dawwyd hatte ihr nur bei der Ausführung geholfen.
"In der Oberwelt ist es außerdem viel zu gefährlich," brummte Dawwyd. "Und außerdem mußt du erst die Erlaubnis dafür bekommen, und die bekommst du nur am Hofe," fuhr er fort. "Und um die Erlaubnis zu bekommen, mußt du dich erst einmal bewähren. Und so weiter und so weiter. Das ist doch alles viel zu anstrengend."
Fiacha schüttelte den Kopf.
"Du verstehst das nicht," sagte sie leise.
"Nein," erwiderte Dawwyd, "versteh' ich auch nicht."
"Weil du ein Langweiler bist," sagte Fiacha, etwas heftiger als geplant. "Du begnügst dich damit, tagein, tagaus immer dasselbe zu tun und zu sehen. Aber ich...ich möchte mehr. Ich möchte was erleben, ich möchte was sehen. Ich möchte nicht mein Leben lang Dorfjägerin sein."
Dawwyd sah sie jedoch verständnislos an.
"Aber Fiacha, was ist denn nur los mit dir?" fragte er beherrscht. "Bist du denn nicht glücklich hier? Ich dachte immer, du wolltest Jägerin sein?"
Fiacha seufzte.
"Ach Dawwyd, ich weiß nicht. Ich glaube einfach, daß es noch mehr als das gibt für mich."
"Und was meinst du damit, daß es mehr für dich gibt? Ruhm, Reichtum, Ehre?" Er schüttelte den Kopf. "Ich dachte, das wäre für dich nicht so wichtig. Das war doch bisher auch nicht wichtig für dich gewesen." Etwas erregter fügte er hinzu: "Außerdem, - wofür hälst du dich eigentlich, daß du plötzlich solche Ambitionen hast? Das sind doch Kinderträume."
Doch Dawwyd erntete nur einen bösen Blick.
Wortlos wandte sich Fiacha von ihm ab.
"Fiacha," rief er ihr hinterher. "Nun hör doch auf damit." Sie hörte seine Schritte hinter sich. "Fiacha, das ist doch albern. Oder hat das etwas mit eurem Besuch letztens zu tun? Hat dir der Prinz etwa Flausen in den Kopf gesetzt?"
Fiacha blieb stehen und drehte sich heftig zu ihm um.
"Was soll denn das schon wieder heißen?" fragte sie wütend.
Schelmisch grinsend blieb Dawwyd vor ihr stehen.
"Nun, vielleicht hat er einen solchen Eindruck bei dir hinterlassen, daß du jetzt meinst, zu etwas höherem geboren zu sein," witzelte Dawwyd. "Vielleicht hast du dich ja sogar verknallt?" Und sein Grinsen wurde breiter.
Fiacha bekam ein hochrotes Gesicht.
"Das ist doch völliger Unsinn!" rief sie. "Arkan könnte mein Ur-, Ur-, Ur-Großvater sein!"
"Aber vielleicht sieht er nicht wie dein Ur-, Ur-, Ur-Großvater aus?" neckte Dawwyd sie weiter.
Fiacha war beinahe sprachlos vor Empörung. Aber auch nur beinahe.
"Du bist ja wohl verrückt," schrie sie ihn an. "Arkan ist nett und freundlich gewesen, aber er ist der Prinz. Für wie naiv hälst du mich eigentlich?" Sie schnappte nach Luft vor lauter Aufregung.
Dawwyds Grinsen verschwand schnell.
"Tut mir leid, Fiacha. Ich wollte dir nichts unterstellen, nur..."
"Ach, laß mich doch in Ruhe!" antwortete sie nur und wandte sich wieder von ihm ab. Schnellen Schrittes entfernte sie sich, und diesesmal ging ihr Dawwyd nicht nach.
Mit Tränen in den Augen stolperte Fiacha durch das Dickicht. Oh, sie war so wütend, - und enttäuscht!
Ausgerechnet Dawwyd, der immer Verständnis für sie und ihre Ideen hatte, konnte nicht verstehen, daß sie im Begriff war, ihr Leben anders zu gestalten, als sie es bisher geplant hatten. Und gerade von ihm hatte sie mehr Verständnis erhofft und erwartet. Und ihr auch noch zu unterstellen, sie wäre in den Hügelprinzen verliebt, das war doch die Höhe!
Mit dem Ärmel wischte Fiacha sich über die Augen und sah sich schniefend um.
Leise säuselte der Wind durch die Bäume, und es klang als flüsterte er ihr beruhigende Wort zu. Fiacha lauschte dem Summen der Insekten und atmete den frischen Duft der Bäume und Waldkräuter ein. Ein entspanntes Lächeln umspielte jetzt ihre Lippen. Hier fühlte sie sich wohl und geborgen.
Das Mädchen setzte sich auf eine große Baumwurzel und betrachtete den Jagdbogen. Sie erinnerte sich an eine Geschichte, die ihr vor langer Zeit einmal erzählt wurde. Diese Geschichte handelte von einem magischen Jagdbogen, der sein Ziel immer traf und niemals verletzte oder tötete. Sie seufzte. Ach, wenn es doch nur solch einen Bogen gäbe.
Aber vielleicht gab es ihn ja tatsächlich? Jede Geschichte, so wußte sie, hatte einen wahren Kern. Und vielleicht gab es diesen Bogen in der Oberwelt?
Entschlossen sprang Fiacha auf.
"Ich werde in die Oberwelt gehen," sagte sie laut. "Und ich werde den Bogen finden."
In der nächsten Zeit sprach Fiacha mit niemandem über ihren Entschluß, nicht einmal mit Dawwyd, dem sie aus dem Weg ging. Sie machte Pläne, überdachte diese, - und verwarf sie meist schon wieder nach kurzer Zeit. Die Zeit war noch nicht reif, wußte sie. Noch konnte sie das Dorf nicht verlassen, denn ihr fehlte eine ganz wichtige Voraussetzung: Um als Erwachsene gehen zu können, mußte sie erst die magischen Fähigkeiten entwickeln!
Mit jedem neuen Tag wartete Fiacha darauf, daß sich die Magie einstellen würde, - und aus Tagen wurden Wochen und aus Wochen Monate.
Zeit spielte im Leben der Dorfbewohner keine Rolle, aber für Fiacha, die darauf wartete, endlich die ihrem Volk eigene Magie zu beherrschen, wurde sie lang. Fiacha verbrachte viel Zeit im Wald, denn sie wollte mit niemandem mehr sprechen, - schon gar nicht mit Dawwyd und ihrer Familie. Dawwyd verließ schließlich das Dorf, um in einem anderen Dorf seinem Beruf nachzugehen, und Fiacha wußte, daß sie ihn nie wiedersehen würde, - und sie weinte um ihn.
Ihre Familie vertröstete sie, daß sie sich keine Sorgen machen sollte, denn die Magie würde sich ganz bestimmt irgendwann einstellen. Aber sie ahnten ja auch nichts von ihren Plänen und konnten daher ihre Ungeduld nicht verstehen. Großmutter Masha ermahnte ihre Enkelin immer und immer wieder, daß ihre Ungeduld ihr nur im Wege wäre, aber Fiacha konnte es trotzdem nicht abstellen.
Wenn sie nicht gerade ihren Eltern oder der Dorfgemeinschaft schweigend bei den täglichen Aufgaben half oder jagte, las sie die wenigen Bücher und Schriftrollen, die das Dorf zur Verfügung hatte. Manche sogar bis zu fünfmal, bis sie sie schließlich beinahe auswendig kannte. Sie verbrachte oft mehrere Tage im Wald und lauschte den Tieren und Pflanzen. Sie begann mit ihnen zu sprechen, zunächst noch laut, irgendwann jedoch schweigend. Sie wußte, daß die Natur ihr zuhörte, und sie hörte ihrerseits der Natur zu. So wurden ihre äußere Sinne weiter geschärft, und sie entwickelte sich zur besten Jägerin und Fährtenleserin, die ihr Dorf je gehabt hatte.
Ihre Eltern betrachteten die Veränderung ihrer Tochter zunächst mit Sorge, aber Großmutter Masha beruhigte sie stets mit denselben Worten: "Sie wird erwachsen. Sie beginnt, ihren eigenen Weg zu gehen. Das gehört eben dazu! Erinnert ihr euch denn nicht?" Aber Finn und Chianna erinnerten sich nicht, und bemühten sich von nun an, die stille Veränderung zu übersehen.
Zu Finns und Chiannas Freude stellte sich schließlich weiterer Nachwuchs ein, - ein seltenes Ereignis beim Hügelvolk, das vom ganzen Dorf gefeiert wurde. Fiacha jedoch ignorierte ihren kleinen Bruder. Für sie war er ein lästiges Anhängsel, der nur laut war und außerdem noch streng roch.
Eines Tages stellte Fiacha fest, daß die Waldblumen, die sie für ihre Mutter gepflückt hatte, - denn obwohl sie sich von ihren Eltern gefühlsmäßig zurückgezogen hatte, so behielt sie diese Angewohnheit bei -, welk ihre bunten Köpfchen hängen ließen. Traurig betrachtete Fiacha die Blumen, die von ihrer Mutter so vernachlässigt worden waren. So wie sie es auch im Wald immer tat, so setzte sie sich gedanklich mit den Blumen in Verbindung und stellte fest, daß noch ein Rest Leben in ihnen vorhanden war. Und dann geschah alles sehr schnell: Fiacha spürte etwas in sich, etwas Lebendiges, das ihren Geist und Körper einnahm und sich ausbreitete. Sie meinte eine Art hellblaue Aura zu sehen, die von ihr selbst ausging und schließlich auch die Blumen mit einbezog. Sie fühlte ein Prickeln auf ihrer Haut, und ganz plötzlich richteten sich die Blumen wieder auf, ihre Blütenköpfe entfalteten sich und strahlten in frischer, bunter Vielfalt. Die lebendige Präsenz ließ den Körper des Mädchens leicht erbeben, bevor sie sich zurückzog und dorthin verschwand, wo sie hergekommen war. Aber Fiacha konnte sie trotzdem noch spüren, wie ein leichter warmer Windhauch in ihrem Bewußtsein, - und sie wußte, daß sie sie von nun an jederzeit abrufen konnte.
Plötzlich herrschte Aufregung im Haus. Ihre Großmutter und Eltern stürmten in das Zimmer herein und umarmten und küßten sie. Verwirrt und mit leichten Kopfschmerzen versuchte Fiacha sie abzuwimmeln.
"Du hast es geschafft, Fiacha!" sagte Masha und ihr Gesicht strahlte, während sie die Hände ihrer Enkelin unentwegt streichelte.
Finn schlug ihr anerkennend auf die Schultern, und Chianna, mit dem Baby auf dem Arm, lächelte ihre Tochter sichtlich stolz an.
"Woher," stammelte Fiacha, gegen den Kopfschmerz ankämpfend, "Woher wißt ihr, was passiert ist ?" Sie rieb sich die Stirn.
"Aber Kind," antwortete Finn spielerisch vorwurfsvoll: "Wir sind doch deine Familie!"
"Wir haben das Erwachen deiner magischen Fähigkeit gespürt," erklärte Chianna. "Ach, was freu' ich mich für dich."
Großmutter Masha beeilte sich, Fiacha einen Becher warme Milch mit Kräutern zu bringen.
"Hier, Kind, du hast bestimmt Kopfschmerzen, nicht wahr?"
Ihre Augen strahlten, und Fiacha nickte ihr lächelnd zu.
Von da an behandelte man Fiacha wie eine Erwachsene. Man nannte sie nicht mehr "Kind" oder "Mädchen", sondern man nannte sie bei ihrem Namen. Ihr wurden keine Anordnungen oder Verbote mehr erteilt, sondern man ließ sie tun, was und wie sie es für richtig hielt. Wenn Fiacha jetzt längere Zeit von zuhause fernblieb, kamen keine Vorwürfe mehr oder Ermahnungen, sondern es wurde so hingenommen.
Und es bestärkte Fiachas Entschluß, von zuhause wegzugehen.
Der Abschied von ihren Eltern fiel ihr leichter, als der von ihrer Großmutter. Masha drückte sie feste an sich, streichelte ihr den Kopf, wie sie es schon immer getan hatte, und sah ihr noch einmal tief in die Augen. Fiacha wußte, daß es das letzte Mal sein würde, daß sie ihre Großmutter sah, denn Masha hatte eine Aura des Friedens und der Losgelassenheit um sich. Sie war bereit Moch zu folgen, jetzt, da Fiacha die Familie verließ, um ihr eigenes Leben zu gestalten. Und sieh sah zufrieden aus.
Wortlos überreichte sie ihrer Enkelin einen Beutel, in dem sie Kleidung und Proviant verstaut hatte. Finn drückte seiner Tochter eine aufgerollte Decke in den Arm, die Fiacha sich auf den Rücken schnallte. Sie gab ihm einen leichten Kuß auf die Wange, umarmte ihre Mutter wortlos und konnte sich sogar durchringen, ihrem kleinen Bruder den Kopf zu streicheln, bevor sie sich umwandte und losging. Bevor sie im Wald verschwand, drehte sie sich noch einmal kurz um, sah wie ihre Familie ihr zuwinkte und winkte zurück.
ENDE
Fiacha I: Das Erwachen der Zeitmagie
Fiacha
Carolin Gröhl